Fairer Handel

„Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Ökonomie, Ökologie und Soziales bilden die drei Säulen das Fairen Handels:“    *1)

Im Mittelpunkt des Fairen Handels stehen die Menschen. Besonderer Wert wird auf die Sozial- und Umweltverträglichkeit (bio und fair) bei der Herstellung und Vermarktung der Produkte gelegt. Begriffe wie Informations- und Bildungsarbeit, Non-Profit und Transparenz spielen eine große Rolle.

So wird z.B. in unserem Laden der Detmold Café verkauft, der im Rahmen der Agenda 21 von der GEPA kreiert wurde. Es ist eine hochwertige, milde Mischung verschiedener Kaffeesorten. Der Rohkaffee wird bei Kleinbauerngenossenschaften in Mittel- und Südamerika erworben.

In Deutschland existieren ca. 800 Weltläden und viele Aktionsgruppen (z.B. in Kirchengemeinden, Schulklassen, Jugendgruppen). Die meisten Weltläden arbeiten mit ehrenamtlichen Mitarbeitern.

Die Weltläden sorgen für Informationen zu Produkten, zu der  Problematik des Welthandels, zu Handelswegen und Herkunftsländern und tragen so zur entwicklungspolitischen Bewusstseinsbildung bei.

Der Faire Handel strebt eine gleichberechtigte Partnerschaft des Nordens mit dem Süden an. Zu den besonders benachteiligten Regionen gehören weite Teile Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Im Fairen Handel erhalten die ProduzentInnen höhere Preise als auf dem Weltmarkt. Es gibt längerfristige Abnahmegarantien und Vorfinanzierungen. Dies ermöglicht den ErzeugerInnen, sich aus eigener Kraft eine Existenz aufzubauen. Der Zwischenhandel ist weitgehend ausgeschaltet, was vorrangig den KleinproduzentInnen und ihren Zusammenschlüssen zugutekommt. So besteht die Möglichkeit, aus den Mehreinnahmen Investitionen zu tätigen und Weiterbildung (z.B. Schulbesuch der Kinder) zu finanzieren.

Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen – insbesondere des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung.

„Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit VerbraucherInnen) für die Unterstützung der ProduzentInnen, die Bewusstseinsbildung sowie für Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels“ *2)

Der faire Handel

  • schafft Marktzugang für benachteiligte ProduzentInnen,
  • unterhält langfristige, transparente und partnerschaftliche Handelsbeziehungen und schließt unfairen Zwischenhandel aus,
  • zahlt den ProduzentInnen faire Preise, die ihre Produktions- und Lebenshaltungskosten decken und leistet auf Wunsch Vorfinanzierung,
  • stärkt die Position und sichert die Rechte von ArbeiterInnen und KleinbäuerInnen sowie ihrer Organisationen im Süden,
  • trägt zur Qualifizierung von ProduzentInnen und Handelspartnern im Süden bei,
  • gewährleistet bei der Produktion die Einhaltung der acht ILO-Kernarbeitsnormen,
  • sichert die Rechte von Kindern und fördert die Gleichberechtigung von Frauen,
  • fördert den Umweltschutz, z.B. in Form der Umstellung auf biologische Landwirtschaft,
  • leistet Bildungs- und politische Kampagnenarbeit, um die Regeln des Welthandels gerechter zu gestalten,
  • stellt durch Überprüfungsmechanismen sicher, dass diese Kriterien eingehalten werden.

Die Fair- Handels-Organisationen unterliegen der Überprüfung ihrer Kriterien durch Zertifizierungen. Waren, die nach Fair-Trade Standards produziert werden, tragen das Fairtrade- Siegel  oder, wie z.B. bei  GEPA und El Puente ein Siegel, das eine selbstauferlegte innere und äußere Überprüfung  garantiert. (siehe: www.forum-fairer-handel.de  oder www.fairtrade.de )

*1) Brot für die Welt Aktuell Nr. 43

*2) Definition der internationalen Dachorganisationen des Fairen Handels FLO. WFTO. NEWS, und EFTA